Tinnitus
Rund 40% der deutschen Bevölkerung haben schon einmal einen derartig pfeifen, piepen, klingeln, rauschen oder brummen im Ohr wahrgenommen. Hörgeräte Ligamann informiert Sie über Ursachen und mögliche Therapien der Ohrgeräusche.
Tinnitus (Ohrgeräusche)
Grundsätzlich unterscheidet man den objektiven von dem subjektiven Tinnitus. Der objektive ist sehr selten und wird z.B. durch krankhafte Muskelanspannungen oder Veränderungen an Hals und Hirn- gefäßen hervorgerufen. Die Ursache des weit häufigeren subjektiven Tinnitus ist heutzutage nicht annähernd geklärt. Man unterscheidet hier zwischen akutem und chronischem Tinnitus.
Akuter Tinnitus
Tritt ein Tinnitus erstmals bei Ihnen auf, schlafen Sie erst einmal in Ruhe aus. Ist er am nächsten Tag immer noch vorhanden, suchen Sie zügig einen HNO-Arzt oder -Klinik auf, um die Ursache der Geräusche abzuklären. Anschließend kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Tritt das Ohrgeräusch gleichzeitig mit einem Hörsturz und/oder Schwindel auf, suchen Sie umgehend einen HNO-Arzt, bzw. -Klinik auf.
Chronischer Tinnitus
Besteht Ihr Ohrgeräusch länger als 3 Monate und ist medikamentös oder operativ nicht behandelbar, liegt ein chro- nischer Tinnitus vor. Diese Ohrgeräusche sind keine Krankheit im eigentlichen Sinne, eher ein Symptom. 80% der Betroffenen fühlen sich durch das Ohrgeräusch nicht belästigt. Beginnt Ihr Ohrgeräusch jedoch Ihr Leben zu dominieren, kann dies zu einer Krankheit führen. Gegen die Ohrgeräusche gibt es unterschiedliche Therapien, über die Sie Ihr HNO-Arzt beraten kann.
Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)
Die TRT beruht auf der Annahme, dass Ohrgeräusche bei jedem Menschen vorkommen. Das Gehirn besitzt eine Filterfunktion, so dass nicht alle Geräusche bewusst gehört werden. Sie schlucken ca. 3000 x am Tag, hören dies jedoch nur, wenn Sie sich darauf konzentrieren. Diese Filterfunktion scheint beim subjektiven Tinnitus defekt zu sein. Durch das Retraining (= Umschulen), lernen Sie das Geräusch aus Ihrem Bewusstsein zu verdrängen und eine neue Gewöhnung an das Geräusch zu fördern. Ziel ist also die Gewöhnung, kein Heilungsversprechen. Das Konzept besteht i.d.R. aus vier Säulen, die durch ein Spezialistenteam (Ärzten, Psychologen und Hörgeräteakustikern) über Monate bis zu zwei Jahren durchgeführt wird: Counselling (umfassende Beratung und Betreuung), psychologische Betreuung, Entspannungs- techniken, Versorgung mittels TCI (Tinnitus Control Instrument). Zur schnelleren Gewöhnung an den chronischen Tinnitus sollte Stille vermieden werden. Das TCI hilft Ihnen dabei. Es ist ein "Rauschgenerator", das in einem Hörgerätgehäuse untergebracht ist und durch sein angenehmes Rauschen vom Ohrgeräusch ablenkt. Das TCI wird teilweise oder ganz von den Krankenkassen bezahlt und beim Hörgeräteakustiker eingestellt und angepasst. Eine beidseitige Versorgung wird empfohlen. Die TRT ist eine ambulante Therapie, jedoch kann der Aufenthalt in einer Tinnitus-Klinik sinnvoll sein. Da die TRT individuell für Sie durchgeführt wird, können Teile der oben aufgeführten Therapie entfallen, bzw. weitere hinzugefügt werden. Die Kostenübernahme der TRT ist nicht einheitlich geregelt, klären Sie dies vorher mit Ihrer Krankenkasse ab.